Texten im Web – 11 einfache Tipps für bessere Texte

Texten im Web – 11 einfache Tipps für bessere Texte

Wenn der Content einer Webseite keinen überzeugenden Inhalt bietet, dann verschwinden die Nutzer sehr schnell unverrichteter Dinge ins Netz. Sie kennen sicher den Spruch „Content is King“ und auch wenn Sie unterschiedlichste Kanäle bespielen – dreh und Angelpunkt ist Ihre Webseite.

Es genügt daher nicht einfach nur die Kanäle mit Content zu bespielen. Früher oder später gelangen die User auf Ihre Webseite. Sei es über einen Facebook oder Instagram-Post, ein Youtube-Video, eine Werbeanzeige oder eine Verlinkung von einer anderen Seite.

Ihre Webseite ist der einzige Ort, an dem Ihnen die Kontakte wirklich gehören und wo Sie die Chance haben, wertvolle Kundenkontakte für den Aufbau eigener Marketing-Kampagnen zu generieren. Über die Daten bei Facebook, Instagram und Co. haben Sie niemals dieselbe Kontrolle wie über den Content auf Ihrer eigenen Webseite.

Qualitativ hochwertiger Content entscheidet ob ein Besucher bleibt oder nach wenigen Sekunden wieder ins Netz verschwindet.
 

Inhalt

  1. Jede Sekunde entscheidet – jeder Klick zählt
  2. Fakten zum Lesen von Texten am Bildschirm
  3. 11 einfache Tipps für bessere Texte im Web
    1. Tipp 1: Erstellen Sie grafische Texte
    2. Tipp 2: Fügen Sie ein Inhaltsverzeichnis hinzu
    3. Tipp 3: Geben Sie die wichtigsten Informationen in den ersten Absätzen an
    4. Tipp 4: Verwenden Sie kurze Sätze und nur einen Hauptgedanken pro Absatz
    5. Tipp 5: Nutzen Sie Schlüsselbegriffe
    6. Tipp 6: Formulieren Sie Ihre Sätze positiv
    7. Tipp 7: Formatieren Sie Überschriften und Unterüberschriften fett
    8. Tipp 8: Verwenden Sie Aufzählungszeichen, Listen und Ziffern
    9. Tipp 9: Zentrieren Sie keine Überschriften oder Texte
    10. Tipp 10: Setzen Sie aussagekräftige Links
    11. Tipp 11: Gehen Sie sorgfältig mit Fettdruck um
  4. Fazit

Jede Sekunde entscheidet – jeder Klick zählt

Einer der einflussreichsten Forscher zum Leseverhalten im Web war Jakob Nielsen, der seine Ergebnisse 2006 wie folgt zusammenfasste:

„Wie Benutzer im Web lesen?  – Sie tun es nicht.“

Die Wahrheit ist, dass die Besucher Ihrer Webseite all die schönen Inhalte, die Sie geschrieben haben, nur überfliegen und scannen und nach etwas suchen (einem Schlüsselwort, einer Überschrift), das ihre Aufmerksamkeit erweckt oder dem Grund entspricht, warum sie überhaupt auf die Webseite gekommen sind.

Fakten zum Lesen von Texten am Bildschirm

  • Webseiten-Besucher lesen nicht Zeile für Zeile, sie fliegen vielmehr vertikal von oben nach unten über die Inhalte
  • Durchschnittlich entscheiden User in maximal 10 – 20 Sekunden, ob sie den Besuch abbrechen. 17% verlassen die Seite bereits nach 4 Sekunden wieder.
  • 16% der Internetnutzer lesen Webtexte vollständig, 79% scannen lediglich den Bildschirm.
  • 69% der Besuchszeit verbringen die User damit, die Inhalte auf der linken Hälfte der Webseite zu studieren und verwenden nur 30% für die Information auf der rechten Seite. Das Leseverhalten entspricht in etwa einem F-förmigen Muster. Die Fixierungspunkte beim lesen einer Seite liegen also primär links. Der User wandert nur durch interessante Impulse beim lesen weiter nach rechts.
  • Für Mobiltelefone gelten neue Regeln. Auch hier ist der Fokus zwar eher linkslastig, verteilt sich aber aufgrund der kleinen Größe der Bildschirme besser.

11 einfache Tipps für bessere Texte im Web

Tipp 1: Erstellen Sie grafische Texte

Die User verlieren schon nach wenigen Sekunden das Interesse an einer Webseite, wenn sie die gewünschte Information nicht finden. Statt langer Textwüste, können Texte schon mit wenigen Optimierungen übersichtlicher und lesbarer gestaltet werden.

Tipp 2: Fügen Sie ein Inhaltsverzeichnis hinzu

Ein Inhaltsverzeichnis gibt den Lesern einen schnellen Überblick über den Inhalt. Die Elemente im Inhaltsverzeichnis sollten mit den Hauptüberschriften der Seite übereinstimmen.

Tipp 3: Geben Sie die wichtigsten Informationen in den ersten Absätzen an

Bringen Sie die wesentliche Botschaft Ihres Textes zuerst auf den Punkt. Webbesucher widmen 80% Ihrer Aufmerksamkeit dem, was auf der Website „above the fold“ steht. „Above the fold“ bezeichnet den Inhalt, den Besucher zuerst sehen, ohne zu scrollen. Der Aufbau eines gut strukturierten Webtextes folgt dem Prinzip der sogenannten „Inverted Pyramid“. Dieses Prinzip bedeutet, dass die wichtigsten Informationen direkt am Anfang stehe müssen, gefolgt von ergänzenden Erklärungen und nützlichen Details. Die eher nebensächlichen Informationen folgen am Schluss. Das bedeutet, dass die User jederzeit die Lektüre abbrechen können, aber die wichtigste Information erhalten haben.

Tipp 4: Verwenden Sie kurze Sätze und nur einen Hauptgedanken pro Absatz

Im Web werden kurze Sätze bevorzugt. Ab einer Satzlänge von ca. 15 Wörtern sollten Sie noch einmal prüfen, ob der Satz verkürzt oder in zwei Sätze aufgeteilt werden kann. Es geht hier aber nicht darum, das sprachliche Niveau auf Kinderbuch-Sätze zu reduzieren. Vielmehr geht es darum einen kontinuierlichen Lesefluss und eine leichte Erfassbarkeit zu gewährleisten. Auch Wörter ab einer Zeichenlänge von ca. 20 sollten umgeschrieben werden. Statt „Chatbotnutzervorlieben“ kann man besser „Vorlieben von ChatBot-Nutzern“ schreiben.

Beschränken Sie jeden Absatz auf eine Hauptidee und schreiben Sie kurze und prägnante Absätze. Kurze Absätze erhalten doppelt so viele Augenfixierungen wie lange Absätze.

Tipp 5: Nutzen Sie Schlüsselbegriffe

Besucher Ihrer Webseite landen dort nicht zufällig. Sie kommen aus einem bestimmten Grund. Sie wurden über die Google-Suche, eine Anzeige oder ein Beitrag in Social-Media auf Ihre Website aufmerksam. Beim Besuch der Website hat der Kunde eine Erwartungshaltung und diese müssen Sie erfüllen. Verwenden Sie daher die Schlüsselbegriffe, die den Nutzer dazu bewegt haben, Ihre Seite zu besuchen. Sprechen Sie in der Sprache Ihrer Kunden und nutzen deren Wörter.

Tipp 6: Formuliere Sie Ihre Sätze positiv

Denken Sie beim Schreiben stets positiv und vermeiden Sie negative Aussagen. Soweit möglich sollten Sie auf Wörter wie „nicht“, „nein“, „keine“ usw. verzichten. Natürlich lässt sich auch ein „nicht“ nicht immer vermeiden. Der Text soll auch nicht klingen als hätte der Autor gerade seine Glücklichmacher geschluckt, aber generell ist es besser die Sätze positiv zu formulieren.

Tipp 7: Formatieren Sie Überschriften und Unterüberschriften fett

Überschriften und Unterüberschriften sind eine der Hauptmethoden, nach denen Webseitenbesucher die Seite nach für sie interessanten Inhalten „scannen“. Starke und eindeutige Überschriften hilft den Lesern dabei, den Inhalt auf einen Blick zu erfassen. Versuchen Sie die Überschriften mit Verben statt mit Substantiven zu beginnen. Verben sind aktiv und bejahend, Substantive sind dagegen passiv.

Beispiel:
statt: Inhaltsverzeichnis hinzufügen
besser: Fügen Sie ein Inhaltsverzeichnis hinzu

Beginnen Sie die Überschriften mit inhaltsrelevanten Wörtern. Benutzer die Ihre Webseite über einen PC ansteuern, scannen den linken Rand und neigen dazu die ersten beiden Wörter in einem Satz zu registrieren.

Tipp 8: Verwenden Sie Aufzählungszeichen Listen und Ziffern

Text in Listenform kann von Webnutzern wesentlich schneller gescannt werden. Setzen Sie daher Informationen, die Sie in Listenform darstellen können, in eine Aufzählungsansicht – das wirkt wesentlich übersichtlicher.

Tipp 9: Zentrieren Sie keine Überschriften oder Texte

Weil Leser beim scannen der Webseite ihre Aufmerksamkeit hauptsächlich auf den linken Rand lenken, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, das zentrierte Texte oder Überschriften einfach übersehen werden.

Tipp 10: Setzen Sie aussagekräftige Links

Benutzer achten auf Links. Machen Sie diese sichtbar und verwenden Sie aussagekräftige Linktitel. Benutzer möchten vorhersagen können, welche Art von Inhalt sie finden, wenn sie einem Link folgen. Links innerhalb eines Textes erhalten weniger Aufmerksamkeit als zum Beispiel weiterführende Links unter dem Artikel.

Tipp 11: Gehen Sie sorgfältig mit Fettdruck um

Der unbedachte Einsatz von mit Fettschrift markierten Begriffen untergräbt die schnelle Erfassbarkeit der Fakten. Hervorhebungen und Formatierungen von zentralen Botschaften sind wichtig, erfordern aber das richtige Maß. Achten Sie darauf, dass Ihre Lesere die zentrale Botschaft und relevanten Informationen im Auge behalten.

Fazit

Websitebesucher sind ungeduldig, lesen selektiv und lassen Ihnen nicht viel Zeit, Ihre Botschaft zu vermitteln. Achten Sie auf eine saubere Gliederung, bringen Sie die wichtigsten Fakten bereits am Beginn Ihres Textes und nutzen Sie die Möglichkeit Texte mit Überschriften, Aufzählungen und Formatierungen grafisch aufzulockern.

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