In der europäischen Technologiepolitik gibt es bedeutende Neuerungen: Die EU-Kommission hat ein standardisiertes Template für die Offenlegung von Trainingsdaten generischer KI-Modelle veröffentlicht. Dieses soll Transparenz und Vertrauen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) fördern und den Anbietern helfen, die Regelungen des neuen KI-Gesetzes, dem AI Act, einzuhalten.
Was bedeutet das für Unternehmen?
Ab dem 2. August 2025 müssen Anbieter von General-Purpose-AI-Modellen (GPAI) mitteilen, mit welchen Daten ihre Systeme trainiert werden. Besonders relevant ist dies auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die diese AI-Dienste nutzen möchten. Für bestehende Modelle gilt eine Übergangsfrist bis August 2027.
Wie sieht die neue Datenoffenlegung aus?
Das Template fordert, eine narrative Zusammenfassung der im Training verwendeten Daten zu erstellen. Diese ist in drei Bereiche unterteilt:
- Allgemeine Modellinformationen: Hier werden Modellname, Einführungstermin, sowie die verwendeten Datentypen (z.B. Text, Bild, Video) bereitgestellt. Außerdem Informationen zur Herkunft der Daten und zur potentiellen Nachtrainierung.
- Datenquellen im Detail: Anbieter müssen die Hauptquellen ihrer Daten benennen, einschließlich öffentlich zugänglicher Datensätze, Web-Scraping-Ergebnissen und lizenzierten Inhalten.
- Rechtliche und technische Schutzmaßnahmen: Dieses Segment behandelt den Umgang mit rechtlichen Vorgaben und Schutzmaßnahmen bei der Datensammlung, wie Filter oder Blacklists.
Vorteile für Unternehmen
Für Entscheider in KMUs bietet diese Strukturierung eine klare Orientierung darüber, welche KI-Dienste vertrauenswürdige Daten nutzen. Zudem unterstützt das neue Template die europäische Tech-Souveränität, indem es mehr Transparenz schafft und das Vertrauen in KI-Lösungen stärkt.
Strenge Kontrollmaßnahmen
Die Einhaltung des Templates ist verpflichtend und wird durch das AI Office kontrolliert. Bei Verstößen können Bußgelder von bis zu 15 Millionen Euro oder 3 Prozent des weltweiten Umsatzes drohen. Es ist also für Unternehmen ratsam, sich frühzeitig mit diesen Vorgaben auseinanderzusetzen.
Insgesamt fördert die EU mit diesen Vorgaben eine nachhaltige und verantwortungsvolle Nutzung von KI, die sowohl Verbrauchern als auch Anbietern zugutekommt.