In seinem Essay im New Yorker reflektiert der Historiker D. Graham Burnett über die tiefgreifenden Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz (KI) auf die Geisteswissenschaften und die Hochschulbildung. Er beschreibt eine Atmosphäre der Verdrängung an Universitäten, in der Studierende und Lehrende KI-Tools wie ChatGPT meiden – nicht aus Desinteresse, sondern aus Angst vor institutionellen Sanktionen und ethischen Unsicherheiten.
Burnett argumentiert, dass diese Vermeidungshaltung nicht haltbar ist. Er schildert, wie KI bereits jetzt in der Lage ist, komplexe Inhalte zu analysieren und zu generieren, was traditionelle Lehrmethoden infrage stellt. Dennoch betont er, dass KI nicht das menschliche Bewusstsein, die moralische Entscheidungsfindung und die subjektive Erfahrung ersetzen kann – zentrale Elemente der Geisteswissenschaften.
Statt die KI als Bedrohung zu sehen, plädiert Burnett dafür, sie als Katalysator für eine Erneuerung der Geisteswissenschaften zu nutzen. In einer Zeit, in der Faktenwissen zunehmend automatisiert wird, könnten die Geisteswissenschaften ihre Relevanz durch die Förderung kritischen Denkens, ethischer Reflexion und menschlicher Kreativität neu definieren.
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